EINSTELLUNG Kajak

Schaue immer ins Licht, und du wirst die Schatten nicht sehen.

Pessimisten gehen zum Lachen in den Keller, selbst wenn sie sich über Optimisten mokieren, was sie oft und gern tun, ziehen sie allenfalls den Mund etwas schief.

Gustave Flaubert zum Beispiel: „Optimist ist ein anderes Wort für Dummkopf." Oder Charles Laughton: „Ein Pessimist ist ein Optimist, der nachgedacht hat." Oder John B. Priestley: „Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist."

Der große Karl Valentin wiederum nahm die Nörgler aufs Korn, als er grantelte: „Die Zukunft war früher auch besser."

Apropos Zukunft: Ingvar Kamprad, der Gründer eines schwedischen Möbelhauses, überdreht den Optimismus etwas, wenn er frohlockt: „Die meiste Arbeit ist noch nicht getan. Eine wunderbare Zukunft!" Und doch liegt der Mann ja genau richtig: Die Arbeit muss ohnehin getan werden. Was spricht dagegen, sich darauf zu freuen? Irgendeine „gesunde Skepsis" vielleicht?

Dabei ist es doch eben jene Skepsis, mit der seinerzeit Baron Münchhausen im Morast versunken wäre. Stattdessen zog sich der findige Kopf an den eigenen Haaren aus dem Sumpf. Geht denn das? - Aber gewiss.

Wenn wir beschließen, die Wahrheit in der Münchhausen-Posse anzunehmen, können wir sofort mit den praktischen Übungen beginnen: Nur wer sich bedankt, wird dankbar und froh. Nur wer sich verschenkt, wird reich und glücklich. Nur wer sich anstrengt, wird sich entspannen.

Die Pessimisten ziehen schon wieder den Mund schief. Dafür sind sie weder froh, noch glücklich oder gar entspannt. Geht es wirklich nur um die Einstellung? - Was heißt denn hier „nur"?

Motiv: Kajakfahrerin an Meeresküste, Cathedral Grove, Oregon, USA