HERAUSFORDERUNG

Für viele ist der Weg am ersten Hindernis zu Ende. Für Erfolgreiche fängt er jetzt erst an.

Mehr als hundert Jahre träumten Polarforscher einen unerfüllbaren Traum: zu Fuß das 1000 Kilometer breite Inlandeis Grönlands zu durchqueren. Allein, ohne Motorschlitten, ohne Hunde. Aber eine alte Faustregel der Eskimos und der Forscher lautete: Ein Mann kann nur Nahrung und Ausrüstung für 40 Tage und 500 Kilometer schleppen.

Der Traum blieb ein Traum. Bis der Südtiroler Arzt und Abenteurer Robert Peroni kam.

Er baute ca. 40 Schlitten aller Arktisvölker nach. Aber erst mit dem 41. warf er alle Tradition über den Haufen - den baute er nämlich aus Titan. Halb so schwer, aber doppelt so stabil. Und so gleitfähig, dass er dreißig Kilogramm mehr draufpacken konnte. Er entwickelte Astronautennahrung für seine Zwecke weiter. Und er lernte Psychotechniken für den mörderischen Marsch durch die große Leere.

Am 15. Juni 1984 erreichte Robert Peroni Kraulshaven an der Westküste Grönlands. Nach 88 Tagen und 1400 Kilometern. Das Große Eis hatte einen Mann herausgefordert. Ein Mann hatte die Herausforderung angenommen. Und er hatte gewonnen.

Motiv: allgemein Mountainbiker vor Wasserfall